Horst Thieme klärte auf …

Was macht eigentlich ein Smart City Manager bei der Stadt?

Gerade zurück gekommen vom Smart City Expo World Congress in Barcelona war Augsburgs Smart City Manager Horst Thieme Gast im Presseclub. Viele kennen oder kannten ihn bis dato nur als „den Slam-Papa“, als der er gerade auf der Brechtbühne sein 25-jähriges Jubiläum feiern konnte.
 
Doch der Moderator und Initiator von Kulturprojekten, Ehemann und zweifachen Familienvater (zwei Buben) hat seit zwei Jahren eine weitere, neue Profession: Nach Stationen bei IBM Deutschland, NetApp und Red Hat ist Thieme seit 2021 Smart City Manager der Stadt Augsburg. Worum es dabei geht?
 
Auf Fragen wie „Was ist Smart City? Welchen Gewinn bringt diese neue Abteilung?“ erläuterte Thieme im Gespräch mit der Presseclub Vize-Vorsitzenden Marion Buk-Kluger, dass Smart City-Lösungen unzählige Vorteile anpeilt: von der Verbesserung der städtischen Mobilität durch intelligente Verkehrssysteme, über die Stärkung der lokalen Wirtschaft mittels digitaler Plattformen bis hin zur mehr Lebensqualität durch nachhaltige Stadtentwicklungsprojekte. „Wir erkunden Wege zur Reduzierung von Emissionen, zur Optimierung unserer Ressourcennutzung und zur Förderung der Bürgerbeteiligung durch innovative Technologien.“
 
„Uns allen”, also dem Team aus bislang vier Personen, gehe es etwa so wie Kolumbus. „Wir wissen schon alle ein bisschen was von dieser Welt, haben eine Ahnung, was gemacht werden müsste. Wir kennen eigentlich die Richtung, in die wir fahren sollten. Aber wie starten? Um zu verdeutlichen, was in den letzten beiden Jahren seiner Tätigkeit bereits gelaufen ist, berichtete er von konkreten Projekten. Und er sagte: „Wir streben danach, Augsburg nicht nur technisch effizienter und resilienter zu machen, sondern auch demokratischer, lebenswerter und liebenswert.“
 
So wurden etwa zu Beginn der Smart-City-Arbeit Sensoren im Wasserturm am Roten Tor installiert, um mit den daraus gewonnenen Daten Erkenntnisse über den Zustand des als Denkmal geschützten Gebäudes zu gewinnen. Mittel- und langfristig sollen so Kosten für Sanierungsmaßnahmen reduziert werden. Auch an städtischen Bäumen, zumal sich Augsburg auf die Fahnen geschrieben hat, 1000 neue zu pflanzen, sollen Sensoren das Verhalten der Pflanzen in puncto Wasserverbrauch dokumentieren. Die gewonnenen Daten unterstützen die richtige Bewässerung und sparen im besten Falle Wasser und Arbeitsaufwand. Was den Verkehr in Augsburg anbelangt werden ebenso Daten verknüpft, die zu einer Verbesserung des Verkehrsflusses und der Verkehrsplanung führen sollen.
 
Thieme berichtete über den Arbeitsalltag, Kooperationen mit den Stadtwerken und städtischen Abteilungen, denn letztendlich gehe es um die Zusammenführung von Erkenntnissen und bereits erfassten Daten, um in der Stadt effizienter agieren zu können.
 
Ein weiterer Punkt an diesem Abend, der viel Hintergrund-Informationen und neue Einblicke bot, war die Ausführung zur von der Europäischen Union geforderten Open Data Realität. Hier ist Augsburg maßgeblich an der Entwicklung eines Zugangssystems beteiligt und somit zukunftsorientiert unterwegs …

Wolfgang Bublies


Foto: Wolfgang Bublies